Kali



Die Protagonistin dieser kleinen Geschichte basiert auf einem meiner Charas, die leider nicht mehr in Benutzung sind...drum habe ich entschlossen ihre Erlebnisse als kleine Story zu verfassen, dies hier ist nicht unbedingt der Anfang, es wird irgendwann, wenn ich Zeit habe eine Vorgeschichte dazukommen ;)


Kalis Herkunft:Sie ist Tochter der Eiskönigin Khione und dem Wasserdämon Nicor, der bekannt dafür ist Menschen ertrinken zu lassen und Stürme, Hurrikanes herauf zu beschwören. Sie hat von ihren Eltern die Fähigkeit Wasser und Eis zu kontrollieren geerbt und auch die Flügel ihres dämonischen Vaters. Sie wuchs bei ihrem Vater in der Hölle auf und lernte früh dort alleine zu recht zu kommen. Schon mit relativ jungem Alter stieg sie in der Hierarchie der Dämone auf und schaffte es letzendlich auch eine der Dämonenfürstinnen zu werden und selber Legionen zu besitzen. Sie ist daher eine ausgezeichnete Strategin und Kämpferin. Irgendwann jedoch wollte sie mal die Erde besser kennenlernen und auch ihre Mutter, sodass sie der Hölle den Rücken kehrte. Dort traf sie dann in Sibirien auf Leonard und Vita, die ihr dann von den Siegeln erzählten, die von Gott auf Erden versteckt wurden und angeblich, wenn alle gefunden sind, ein Tor zum Himmel öffnen. Seitdem macht sie sich ebenfalls auf die Suche danach, wobei sie sich nicht so sicher ist, ob das alles die Kämpfe und Mühe wert sind, um an einen Ort zu gelangen, in dem sie gar nicht willkommen sind.




Unheimliche Stille drückte auf sie nieder, die einzigen Geräusche waren ihr eigener Herzschlag, welcher ihr selber viel zu laut vorkam, und die regelmäßigen Atemzüge des Mannes neben ihr. Ich begehe gerade den größten Fehler meines Lebens. Das wird doch sowieso nicht funktionieren, denn Den Teufel persönlich kann man nicht hintergehen... Diese Gedanken schwirrten nun schon seit Stunden in ihrem Kopf, während sie darauf wartete dass er endlich einschlief. Endlich war dies der Fall, doch noch immer schaffte sie es nicht ihren Plan in die Tat umzusetzen. Stattdessen lag sie dort und betrachtete die markanten Gesichtszüge ihres Gefährten, welche selbst im Schlaf nicht viel ihrer Bedrohlichkeit einbüßten. Jetzt oder nie...so eine Chance wird sich mir sicher nicht mehr ergeben, und wie soll ich die nächsten Jahre in Knechtschaft mit dem Gedanken leben, es hätte alles diese eine Nacht ein Ende nehmen können? Als sie so über die Ausmaße der falschen Entscheidung nachdachte, merkte sie endlich wie leichtsinnig es wäre jetzt aufzugeben und wie ein verängstigter Hund den Schwanz einzuziehen. Behutsam, um ihn nicht zu wecken, befreite sie sich aus seinen Armen, die für ihren Geschmack viel zu besitzergreifend um ihre Taille gelegen hatten. Es dauerte nich lange, bis sie ihre auf dem Boden verstreuten Klamotten wiederfand und ihren zarten weiblichen Körper in einem nachtblauen Kleid verborgen hatte. Als letztes befestigte sie noch einen kunstvoll aber dennoch schlicht verzierten Dolch an ihrem Gürtel.
Mit in die Hüfte gestemmten Händen ließ sie ihren Blick über die Einrichtung des Kommandantenzeltes schweifen. In einer Ecke stand ein Schreibtisch, beladen mit Karten und Pergamenten, an den wänden ringsum reihten sich ein Bücherregal neben das andere und neben dem breiten Bett befand sich eine große Truhe, in der er Klamotten aufbewahrte. Was ihr am meisten ins Auge stoch waren die vielen kleinen Statuen in den Regalen, sowie Phiolen mit allen möglichen Flüssigkeiten. Was um Luzifers Namen will er mit all diesem Kram in einem Kriegslager? Verwirrt schüttelte sie den Kopf und ging auf eines der Regale zu, um einen genaueren Blick auf die Gegenstände dort werfen zu können. Irgendwo hier muss es doch sein, soviel konnte ich gestern in Erfahrung bringen... So sehr sie auch suchte, konnte sie das Gesuchte einfach nicht ausfindig machen. Enttäuscht und gleichzeitig wütend schloss sie wieder die Kleidertruhe, die sie soeben durchwühlt hatte und ließ sich auf dessen Deckel nieder. Mit den Ellbogen auf die Knie gestützt starrt sie auf den Teppich unterm Schreibtisch, dessen Stickereien ihren Blick wie magisch anzogen und noch während sie so gebannt darauf starrte begannen die Formen und Farben sich zu drehen und ineinander zu verlaufen, immer schneller, bis es den Augen schmerzte dem Vorgang weiter zu folgen. Dann, so plötzlich wie es anfing, erstarrten die Stickereien wieder. Das Bild das entstanden war ähnelte in keinerlei Hinsicht mehr dem ursprünglichen Teppich. Wie unter Trance stand sie auf und ging vorsichtig näher, bis sie direkt davor stand. Scharf zieht sie die Luft ein und stolpert einen Schritt nach hinten, wodurch sie beinahe eine der Statuen umgeschmissen hätte. Abgründiges  Grauen erfasste sie, während der Sinn des Bildnisses in ihr einsickerte, und es kostete sie große Mühe kein Geräusch des Schocks von sich zu geben, welches den Schlafenden hätte wecken können.  denn was ihr entgegenblickte war das grauenhaft verzerrte Gesicht eines Kindes, dessen Herz soeben mit Hilfe eines Dolches, von einer schattenhaften Gestalt entrissen wird...einer Gestalt, deren blutverschmierten, hämisch grinsenden Gesichtszüge ihr nur all zu bekannt waren ... sie starrte in ihre eigenen eisblauen Augen …



Nein...was soll das heißen?... Ein Schauder stellte ihre feinen Nackenhärchen auf,                trotzdem   wandte sie ihren Blick nicht vom Bild, welches sie zu verschlingen schien. Die   Vorahnung, es    würde noch etwas wichtiges geschehen, ließ sie weiter, wie zur Statue        erstarrt, auf den Teppich vor ihr blicken. Und tatsächlich fingen die Gestalten an sich zu   bewegen, wie als würden sie eine Geschichte erzählen wollen... Der Dolch, erkannte sie      nun, war exakt der, den sie selber um die Hüfte trug, sodass   keinerlei Zweifel mehr offen waren, wen die dunkle Gestalt darstellte. Wenn sie gekonnt hätte, dann hätte sie ihren        Kopf bei dem Anblick, wie sie selber auf dem Abbild das  Herz nahm und zusammen mit    dem Dolch in die Mitte eines Pentagramms legte, abgewandt.
Doch ihr Blick wollte sich einfach nicht von lösen, sodass sie mitverfolgte, wie ihr Spiegel-bild  etwas aufsagte, was sie leide jedoch nicht hören konnte. Zu ihrem Erstaunen loderten Flammen  im fünf-Eck auf,und als diese sich legten waren jegliche Spuren des Herzes und des Dolches verschwunden.
Das Bild erstarrte und so plötzlich wie es erschienen war verschwand es wieder. Zurück     blieb ein ganz normaler Perserteppich. Keinerlei Spuren dessen was vorgefallen war,          blieben zurück mit  Ausnahme der verwirrten jungen Frau, die langsam aus ihrer Trance   erwachte.
Habe ich das richtig verstanden? Das soll die Lösung des Fluches sein, der mich an Ihn       bindet? ...
Sie schüttelte leicht ihren Kopf, um den letzten Rest der Trägheit abzuwerfen. Ich habe     mir wirklich die seltsamsten Sachen ausgedacht...eine Phiole mit einem ekelerregend aus-sehendem Gebräu, einen Gegenfluch, ja ... aber sicher nicht eine auf einemTeppich          dargestellte Geschichte...
Sie hätte noch lange dastehen können, um über all das nachzudenken,
aber ihr wurde auf einmal bewusst, dass es mittlerweile angefangen hatte zu dämmern. 
Wenn sie es schaffen wollte noch zu entkommen, so müsse sie sich beeilen, dachte sie.
Ohne zu Zögern machte sie sich auf zum Zelteingang und schnappte sich noch im                    vorbeilaufen einen Mantel, dessen Kapuze sie sich über den Kopf zog.
Ein letzter Blick vergewisserte ihr, dass sie alles so zurückließ, wie sie es bei ihrer Ankunft gestern vorgefunden hatte.
Hoffentlich wacht er nicht all zu bald auf...ein wenig Vorsprung werde ich bitter nötig     haben... 
bat sie an welche überirdische Kraft auch immer ihr nun in ihrer 
Lage helfen würde. Was für Ironie, stellte sie schmunzelnd fest: 
Den, den ich bis jetzt als sowas wie meinen Gott sah, hintergehe ich.
Und der, den die Menschen "Gott" nennen, er ist durch Geburt mein Erzfeind...
Mit diesen Gedanken ließ sie die Zeltplane hinter sich zufallen und kehrte ihrem Meister,   ihrer Vergangenheit und ihrem Fluch den Rücken zu. Kurz schloss sie die Augen und           holte lächelnd tief Luft.
Das Gefühl beobachtet zu werden ließ sie jedoch wieder aus ihren
Gedanken hoch schrecken und sich umschauen. Die Ursache, stellte sie fest, war eine           kleine gedrungene Gestalt, deren Augen im Dunkeln rot funkeln.
Die junge Frau warf dieser einen eisigen warnende Blick
zu, doch diese grinste nur hämisch und entblößte dolchartige Zähne.
„Was für eine Freude, Mylady", begrüßte er sie spöttisch, mit kratziger Stimme: „Was für eine schöne Nacht diese doch war"
Sein Blick wanderte aufmerksam über ihren schweren Reiseumhang und die bis tief ins      Gesicht gezogene Kapuze. „Oh, sie verlassen uns schon wieder? Da wird der Herr aber           sicher nicht begeistert von sein...upps, er
weiß nichts von alldem? Habe ich Recht?"
Ein hinterhältiges Grinsen breitete sich über seine Züge aus.
Ein leiser Seufzer entschlüpfte ihren Lippen. Für wen hält er sich  eigentlich...wie ich so
tief-ständige Wichtigtuer hasse.
Mit schon fast gelangweilter Stimme erwiderte sie:"War es das, oder wirst du noch lange    versuchen mich aufzuhalten?"
Er gab ein lachen von sich, welches sich wie das Quietschen eines
Schweines beim Schlachter anhörte, sodass sie angeekelt, leicht ihre Nase rümpfte. 
„Tun Sie nicht so scheinheilig, Dämonenfürstin.", das letzte Wort
spie er regelrecht aus, doch dann erhellte ein zufriedenes und
gieriges Lächeln seine Züge. „Sie denken doch nicht etwa,
was auch immer Sie vor haben, wird Ihnen gelingen? Nein, ich werde
persönlich dafür sorgen, dass der Herr von ihrer Untreue erfährt..."                                             Erbärmlich....er denkt doch nicht etwa, dass er so Seine Gunst erlangen wird ...                     Gut, wenn er es so will...ich kann es mir nicht leisten von einem minderwertigen Dämon verraten zu werden. Bevor dieser auch nur die Gelegenheit hatte ein weiteres Wort zu        sagen,hatte sie schon ihren Dolch gezückt, war auf ihn zu gewirbelt und hatte ihn ihm          schon mit einer fließenden Bewegung ins Herz gerammt. Sie beugte sich leicht runter zu      seinem Ohr und flüsterte mit kalter Stimme. „Wurde dir nicht gelehrt dich vor einem        Fürsten zu    benehmen und ihn zu achten, egal ob es ein Mann oder eine Frau ist? Ach du     armes Kerlchen..." Mit diesen Worten richtete sie sich wieder auf und zog den Dolch aus  der Wunde. Geräuschlos erstarrte der Dämon mit einem entsetzten, ungläubigen Blick, zu Eis. Von der linken Brust ausgehend, sodass er wie eine lebensgroße Eisstatue aussah.       Doch schon, erschienen überall Risse, die sich ausbreiteten, spalteten und die Gestalt wie   ein Spinnennetz umgaben, bis sie in tausende Einzelteile zerbarst. Ohne mit der Wimper   zu zucken wusch sie den blutverschmierten Dolch im Schnee ab, welcher weit und breit     die Hochgebirgslandschaft bedeckte... 

Trostlosigkeit...das erste Wort, welches hinter jedermanns geistigen Auge erschien, sobald dessen Blick auf die karge Landschaft fiel. Unendlich weite Schneedecken, hin und wieder durchzogen von tiefen, allesverschlingenden Rissen. Es  brauchte  nur eines unbedachten Schrittes, und schon wäre es zu spät, verschlungen vom ewigen Eis, ein Gefangener des Unglücks. Im Osten erhob sich eine gewaltige Gebirgskette, deren Ende unbekannt blieb. Selten waren die Zeiten, in denen die brausenden Schneestürme abwallten und der kläglichen Sonne gewährten sich  zwischen den grauen Wolkenschichten hindurch zu kämpfen.  An jenem Ort, reckten sich die Türme einer Festung den Wolken entgegen, dem einzigen Bau in mitten der verwüsteten Gegend. Wie Dolche hingen unzählige Eiszapfen an jedem nur erdenklichen Vorsprung, bedrohlich und dennoch atemberaubend in ihrer Pracht.  Selbst die Festung schien unbewohnt. Hinter keinem der vielen Fenster war jegliche Bewegung zu erkennen....oder etwa doch? Bei genauerem Hinsehen, war gerade noch ein  Hauch  dunklen Stoffes und fliessenden weissen Haares,  um eine Ecke verschwinden, zu erblicken... "Was zur Hölle will er denn jetzt schon wieder? Ich habe verdammt noch mal auch noch andere Dinge zu erledigen, als alle paar Tage vor ihm hergetanzt zu kommen....auch wenn er der Teufel persönlich ist." , klagte eine klare, jedoch eisige Stimme, welche  unmissverständlich zu der jungen Frau mit den außergewöhnlichen Haarfarbe, gehören musste. Ihre Schritte hallten stumpf an den hohen Steinwänden wieder, ansonsten herrschte vollkommene Stille. Sie folgte dem langen Gang bis hin zu einer breiten luxuriösen Wendeltreppe, welche in eine rechtschaffend großen Eingangshalle mündete. Am Fuße der letzten Stufe stand, mit geneigtem Haupt, ein junger Mann.  Sie ging auf ihn zu und blieb direkt vor ihm stehen, betrachtete ihn mit musterndem, hoheitsvollen Blicke. "Hebe dein Haupt und höre gut zu..." Er tat wie ihm geheissen, vermied es jedoch ihr in die Augen zu blicken.  Mit einem Nicken gab er ihr zu verstehen, dass sie seine ungeteilte Aufmerksamkeit hätte.  "Michael, du hast dich bis jetzt durchaus als würdig erwiesen, einer höheren Position zugeteilt zu werden...Ich werde für unbegrenzte Zeit in Richtung Infernale Stadt aufbrechen. Nun, damit nicht alles außer Fugen gerät benötige ich jemanden, der sich hier um alles kümmert während ich fort bin....der erste der mir für diese anspruchsvolle Aufgabe in Sinn kam, bist du. Bewältige sie erfolgreich und du wirst die Position erlangen, von der jedes Ratsmitglied träumt....scheiter und ... nun, du weißt was mit deinem Vorgänger geschah." , die Tonlage ihrer Stimme veränderte sich kein wenig im Verlauf der Rede. Sanft, aber bestimmt nahm sie sein Kinn und hob es an, sodass er ihr in die eisblauen Augen blicken musste. "Hast du mich verstanden?" Nervös befeuchtete er seine Lippen mit der Zungenspitze. "Sie können sich auf mich verlassen", sagte er, trotz Nervosität, mit fester Stimme. 
Zufrieden nickte sie und ließ sein Kinn wieder los, trat dann zurück und drehte sich um.
Ohne sich noch einmal umzusehen öffnete sie die massive Holztür und trat hinaus in die eisige Kälte. Ein zerstörerische Schneesturm kam urplötzlich aus dem Nichts auf und verschluckte die einsame Gestalt. Für einen Moment war die Burg im weiß verschluckt, und als der Sturm aufklärte blieb keine Spur der jungen Frau zurück...


Trostlosigkeit...das erste Wort, welches hinter jedermanns geistigen Auge erschien, sobald dessen Blick auf die karge Landschaft fiel. Unendlich weite Schneedecken, hin und wieder durchzogen von tiefen, allesverschlingenden Rissen. Es  brauchte  nur eines unbedachten Schrittes, und schon wäre es zu spät, verschlungen vom ewigen Eis, ein Gefangener des Unglücks. Im Osten erhob sich eine gewaltige Gebirgskette, deren Ende unbekannt blieb. Selten waren die Zeiten, in denen die brausenden Schneestürme abwallten und der kläglichen Sonne gewährten sich  zwischen den grauen Wolkenschichten hindurch zu kämpfen.  An jenem Ort, reckten sich die Türme einer Festung den Wolken entgegen, dem einzigen Bau in mitten der verwüsteten Gegend. Wie Dolche hingen unzählige Eiszapfen an jedem nur erdenklichen Vorsprung, bedrohlich und dennoch atemberaubend in ihrer Pracht.  Selbst die Festung schien unbewohnt. Hinter keinem der vielen Fenster war jegliche Bewegung zu erkennen....oder etwa doch? Bei genauerem Hinsehen, war gerade noch ein  Hauch  dunklen Stoffes und fliessenden weissen Haares,  um eine Ecke verschwinden, zu erblicken... "Was zur Hölle will er denn jetzt schon wieder? Ich habe verdammt noch mal auch noch andere Dinge zu erledigen, als alle paar Tage vor ihm hergetanzt zu kommen....auch wenn er der Teufel persönlich ist." , klagte eine klare, jedoch eisige Stimme, welche  unmissverständlich zu der jungen Frau mit den außergewöhnlichen Haarfarbe, gehören musste. Ihre Schritte hallten stumpf an den hohen Steinwänden wieder, ansonsten herrschte vollkommene Stille. Sie folgte dem langen Gang bis hin zu einer breiten luxuriösen Wendeltreppe, welche in eine rechtschaffend großen Eingangshalle mündete. Am Fuße der letzten Stufe stand, mit geneigtem Haupt, ein junger Mann.  Sie ging auf ihn zu und blieb direkt vor ihm stehen, betrachtete ihn mit musterndem, hoheitsvollen Blicke. "Hebe dein Haupt und höre gut zu..." Er tat wie ihm geheissen, vermied es jedoch ihr in die Augen zu blicken.  Mit einem Nicken gab er ihr zu verstehen, dass sie seine ungeteilte Aufmerksamkeit hätte.  "Michael, du hast dich bis jetzt durchaus als würdig erwiesen, einer höheren Position zugeteilt zu werden...Ich werde für unbegrenzte Zeit in Richtung Infernale Stadt aufbrechen. Nun, damit nicht alles außer Fugen gerät benötige ich jemanden, der sich hier um alles kümmert während ich fort bin....der erste der mir für diese anspruchsvolle Aufgabe in Sinn kam, bist du. Bewältige sie erfolgreich und du wirst die Position erlangen, von der jedes Ratsmitglied träumt....scheiter und ... nun, du weißt was mit deinem Vorgänger geschah." , die Tonlage ihrer Stimme veränderte sich kein wenig im Verlauf der Rede. Sanft, aber bestimmt nahm sie sein Kinn und hob es an, sodass er ihr in die eisblauen Augen blicken musste. "Hast du mich verstanden?" Nervös befeuchtete er seine Lippen mit der Zungenspitze. "Sie können sich auf mich verlassen", sagte er, trotz Nervosität, mit fester Stimme.
Zufrieden nickte sie und ließ sein Kinn wieder los, trat dann zurück und drehte sich um.
Ohne sich noch einmal umzusehen öffnete sie die massive Holztür und trat hinaus in die eisige Kälte. Ein zerstörerische Schneesturm kam urplötzlich aus dem Nichts auf und verschluckte die einsame Gestalt. Für einen Moment war die Burg im weiß verschluckt, und als der Sturm aufklärte blieb keine Spur der jungen Frau zurück...

Sommer, 1788
Es war nicht zu übersehen, wie sehr die Dürre der letzten Wochen, die Landschaft mitgenommen hatte. Kaum ein Baum grünte noch, stattdessen überzog ein Tuch, bestehend aus allen Braun- und Gelbtönen, das Land. Wie trostlos ... und ich bin daran Schuld. Naja, auf Dürre folgt Hungersnot, auf Hungersnot erhöhte Preise und in diesem eh schon unruhigen Land, wo der König sich wenig um die Nahrungsknappheit des dritten Standes schert, kommt es letztendlich zum Aufstand, wie es sich Luzifer wünschte.
Nachdem Kali die Feier in Luzifers Infernalen Stadt, auf Grund von zu freizüglich werdenden Verhaltens der Gäste, verlassen hatte, verschwendete sie nicht viel Zeit damit, den Aufbruch in die irdische Welt, aufzuscheiben. Sondern sie brach direkt auf und materalisierte sich im Frankreich des 18ten Jahrhunderts. Es dauerte nicht lange, bis sie sich einen Überblick der Situation verschafft hatte, und, entgegen ihres eigenen Willens, aber ihrem Herren folgend, der Vegetation das Wasser entnommen hatte, und somit eine erste Dürre einleitete.
Eine Weile noch betrachtete die Reiterin das karge Tal, welches sich unter ihr ausbreitete, dann riss sie die Zügel herum und preschte durch das trockene Gras, in Richtung Westen, davon.
Bei Anbruch der Dunkelheit erreichte Kali die kärglich erleuchteten Straßen von Versailles. Eine Kapuze über den Kopf gezogen, trieb sie ihren Rappen zügig durch die engen Gassen, umrahmt von Häusern, deren Fenster allesamt verschlossen waren für die Nacht. Angewiedert rümpfte sie bei dem unangenehmen Geruch die Nase. Wie konnten Menschen nur in solch einem Schmutz leben?
Nach einem kleinen Zwischenfall mit einem grobschlächtigen Straßenräuber, welchen sie rasch und ohne Probleme beseitigte, kamen endlich die breiteren Prunkstraßen in Sicht. Zielstrebig ritt sie entlang der größeren Stadthäuser weiter, bis letzendlich ein gewaltiges Schloss in Sicht kam: das berühmte Schloss von Versailles. Ein Lächeln erhellte ihre Züge und kurz vor dem prachtvollen Eingangstor angelangt, lenkte sie ihr Pferd in eine kleine Nebengasse, wo sie abstieg und sich mit einem Tätscheln des Tieres, auf einmal in Nichts auflöste....wirklich in Nichts? Nein, bei genauerem Hinsehen, konnte ein dünner Nebelfaden, über den Dächern verschwindend, gesehen werden. Wie von einem Willen gesteuert, kroch dieser langsam auf das Schloss zu, verschwand in einem Schornstein und ließ die schwüle Sommernacht hinter sich. Aus einem der Unmengen von Kaminen im Inneren des gewaltigen Schlosses, quoll er in einem kleinen Wölkchen heraus, schien sich zu verfestigen und kurz darauf stand Kali in einem prachtvollen Ballgewand aus blauem und silbernem Satin, mitten in einem unbenutzten Zimmer.
Ein zufriedenes Lächeln ließ ihr zartes Gesicht erstrahlen. Ihre Röcke noch einmal aus schüttelnd, wanderte ihr Blick prüfend über den Raum. Anscheinend war sie in einem kleinen, aber dennoch feinen Wohnzimmer gelandet. Sessel und ein luxuriöses Sofa, bildeten einen Teil des Raumes, sowie der Kamin. Zudem war die Wand verziert mit Gemälden und Spielgeln, allesamt in prunkvolle Rahmen gefasst.
Ihre Aufmerksamkeit blieb an der eleganten Holztür hängen, auf welche sie sich sogleich zubewegte, und sie langsam, aber bestimmt öffnete. Ein Blick auf den dahinter liegenden Gang vergewisserte ihr, dass sich dort niemand aufhielt und sie somit ungestört den Raum verlassen konnte. Die Tür schloss sich wieder hinter ihr, während sie noch einen Moment dastand und eine selbstbewusste Haltung einnahm. Wandleuchter erhellten den Teil des Schlosses, sodass sie nicht im Dunkeln umherhuschen musste, was einer Dame von guter Herkunft als unschicklich angetan würde. Gemäßigtem Schrittes ging sie los, der Saum ihrer weiten Röcke im Takt mitschwingend. Schon an der nächsten Kreuzung vernahm sie vage Orchestermusik an ihr Ohr klingen. Das war ja nicht schwer zu finden... 
Sie beschleunigte leicht ihre Schritte, bis ihr die ersten Menschen entgegen kamen. Künstlich Lächelnd neigte sie ab und an das Haupt, wenn ein elegant gekleideter Herr in ihre Richtung blickte. Es dauerte nicht lange, da erreichte sie einen weiten Türbogen, der in Mitten eines gewaltigen Ballsaales führte. Von den weiten Gewölben, bemalt mit ruhmreichen Gemälden, hingen glitzernde Kronleuchter. Die Wände wurden gesäumt von marmornen Säulen, welche gewaltige Rundfenster umrahmten. Diese eröffneten den Blick auf eine gepflegte Gartenlandschaft, die bis hin zum Horizont reichte und soeben von einzelnen Paaren als Ort des spazieren Gehens, genutzt wurde. Zurück in der Mitte des Saales, wirbelten Kleider in allen nur erdenklichen Farben auf  der Tanzfläche, sodass das Auge gar nicht weiß, wohin es blicken soll. Das gesamte Ambiente war in Gold getaucht, was dem ganzen einen Hauch von Schatzkammer verlieh.
Und so lasst den Abend beginnen. Zu viel versprochen hat man mir offensichtlich nicht. 
Das Lied verklang, und die Paare lösten sich eines nach dem anderen, die Tanzfläche leerte sich, um jedoch sogleich Platz für die Nächsten zu machen.
"Mademoiselle? Dürfte ich um diesen Tanz bitten? "
Innerlich zuckte sie erschrocken beim Klang der Stimme hinter ihr, zusammen, ließ sich jedoch nichts von ihrer Überraschung anmerken. Sich halb zum Sprecher drehend, musterte sie ihn mit einem raschen, aber gründlichen Blick. Er musste in seinen frühen Dreißiger sein, besaß einen Geschmack für Mode und strahlte eine kecke Lebensfreude aus.
"Wenn Sie mir Ihren Namen nennen, junger Herr, werde ich über das Angebot nachdenken.", erwiederte sie auf sein höfliches Anfrage, ohne dabei, wie jede sonstige junge Dame, verlegen den Blick zu senken.
Grinsend nahm er ihre Hand und führte sie zu seinen Lippen, ohne den Blick von ihren Augen abzuwenden.
Seine Gedanken sprach er nicht aus, jedoch konnte sie sich gut vorstellen, was ihm soeben durch den Kopf ging.
"Antoine, Duc de Gramont. Und mit wem habe ich das Vergnügen, wenn ich so forsch fragen darf?", sagte er, beim sich wieder Aufrichten. "Ich kenne den Adel zu Hofe so gut wie meine eigene Hosentasche, Sie jedoch, sind mir noch nie begegnet. Und solch eine Schönheit vergisst ein Herr nicht, hat das Auge einmal Blick darauf gelegt." Charmant lächelte er sie an. Ihre Hand behielt er in seiner.
"Sie täuschen sich nicht. Es ist mein erstes Mal, zu Hofe Seiner Majestät. Ich komme aus England, wo man mich unter dem Namen Mary Ann, Duchess of Norfolk, kennt.", erklärte sie und gebat ihm nun endlich den anstandsgemäßen Knicks.
"Nun, da wir uns vorgestellt haben, möchten Sie mich nun auf die Tanzfläche begleiten, Duchess?"
Darauf lächelte sie leicht und hakte sich bei ihm ein.
"Selbstverständlich! Immerhin habe ich Ihnen schon zugesagt und die Bedingung wurde erfüllt"
Von ihm geleitet, schritt sie auf die Tanzfläche. Das Lied, welches nun angespielt wurde, wurde begleitet von einem Gemeinschaftstanz, sodass sie nicht die Möglichkeit erhielt lange genug mit ihrer neuen Bekanntschaft zu plaudern. Ein Duc, besser hätte ich es nicht treffen können. Aus ihm werde ich sicher etwas entlocken können was mir bei meinen Näherungsversuchen dem König gegenüber helfen könnten, dachte sie, während sie unbeschwert am Tanz teilnahm. Zeit habe ich glücklicher Weise zu Genügen. 
Immer wieder traf sie auf ihren Tanzpartner, drehte sich einmal im Kreis, und löste sich wieder von ihm. Es schien ihr eine Ewigkeit, bis endlich das Lied zu Ende war. Erlöst von ihrer Pflicht, gesellte sie sich zum Duc, der ihr sogleich ein Glas Wein anbot.
"Auf diesen hervorragenden Abend, vor allem aber die wunderbare Gesellschaft." Mit einem Zwinkern hob er sein Glas an die Lippen.
Welches Ziel er hatte, konnte sie sich leicht denken, denn letztendlich tickten doch alle Männer gleich. Dementsprechend erwiderte sie nichts, sondern trank selber von ihrem gar köstlichen Wein.
Nach einer Weile, in der sie sich über Gesellschaftlich-taugliche Themen unterhielten, fragte sie ihn direkter: "Kennen Sie den König persönlich?"
Für einen Moment schien er über diesen plötzlichen Themawechsel überrascht, lächelte dann jedoch wieder.
"Als Duc, sollte man annehmen können, dass ich Ihn schon diverse Male getroffen habe. Ich weiß nicht genau, wie ihr das in England regelt, aber es gibt des öfteren Treffen mit Seiner Majestät, um staatliche Angelegenheiten zu bereden.  Beantwortet dies Ihre Frage zu Genügen?"
Einem Diener, der unbemerkt durch die Menge huschte, übergab sie ihr leeres Weinglas und öffnete geschickt ihren Fächer, mit der nun freien Hand. Sich frische Luft verschaffend, näherte sie sich kaum merklich dem Duc, während sie ihn aus dicken Wimpern hervor anblickte.
"Nun, ich dachte, dass Sie mir vielleicht ein wenig über seine Persönlichkeit erzählen könnten und seinem Tagesablauf. Ich hoffe doch, diese Fragen sind nicht all zu unschicklich, Monsieur?"
Einen Moment schien er zu zögern, doch gefangen von ihren durchdringenden, hypnotisierenden Augen, schien er sich es doch noch anders zu überlegen.
"Der König ist, nun wie soll man sagen...er ist weniger repräsentativ, als verantwortungsbewusst. Die ersten Jahre seiner Herrschaft, wurde er vom gesamten Volk verehrt und respektiert, doch in letzter Zeit gab es immer mehr Unruhen. Man sollte dazusagen, dass er keineswegs machtbesessen ist, wie es de Könige, oder auch Adeligen von hohem Stand, oft sind. Nein, das kann man Ihm nicht vorwerfen. Gebildet ist er, daran ist nicht zu zweifeln und er ist ein ehrlicher Mensch mit guten Absichten. Mehr kann ich Ihnen nun leider auch nicht mehr zu diesem Thema sagen. Wenn Sie Glück haben, treffen Sie ihn heute Abend noch an. Liegt Ihnen ein wichtiges Anliegen auf der Seele, für das Sie einen Termin, beim König bräuchten?"
Überrascht darüber, ohne sein Misstrauen erregt zu haben, so viele Informationen auf einmal erlangt zu haben, schwieg sie einen Moment. Fragend hob er die Augenbrauen, während er sie musterte.
"Habe ich etwas Falsches gesagt?"
"Oh, nein, keineswegs! Besser hätten sie nicht antworten können.", versicherte sie ihm mit einem Lächeln. Unauffällig ließ sie ihren Blick durch den Raum schweifen, auf der Suche nach einer bestimmten Person, ohne sie jedoch zu finden. Enttäuscht wandte sie sich wieder Antoine zu und knickste leicht.
"Wenn Sie mich nun entschuldigen würden, Duc de Gramont." Sie wandte sich schon ab, als sie jemand am Handgelenk zurück hielt. Leicht verärgert drehte sie sich nochmal um und blickte in das Gesicht des Duc, welcher unangebracht nah bei ihr stand.
"Was gibt es noch?"
Ob es nun an der Wärme im Saal lag, wusste sie nicht, jedoch hatten seine Backen einen leicht verdächtlichen roten Schimmer. Abrupt ließ er ihren Arm los und trat einen Schritt weg von ihr.
"Ich wollte Ihnen nur noch einen reizvollen Abend wünschen und ... Sie sind jederzeit herzlichst in meiner Stadtresidenz eingeladen.", sagte er mit einem Lächeln und verbeugte sich. Dann war er verschwunden.
Nachdenklich schaute sie in die Richtung, in der er sich davon gemacht hatte.
Verbündete zu haben, kann nicht schaden...vielleicht statte ich ihm demnächst einen Besuch ab, wenn er mich schon so höflich einlädt, dachte sie zufrieden, zu sich.
"Es wird wirklich unangenehm stickig hier...", murmelte sie zu sich und fächelte sich Luft zu. Nach einem letzten erfolglosen Blick, wandte sie sich vom Tumult ab und bahnte sich einen Weg auf eines der offenen Fenster zu, von dem aus sie in den Garten ging. Tief atmete sie die frische Nachtluft ein, bevor sie gemütlich die ausladende Prechttreppe hinunter schritt. Ohne sich so recht um ihre Umgebung zu kümmern spazierte sie zwischen den gepflegten Büschen und Blumenbeeten hindurch, bis sie nach einiger Zeit eine Anwesenheit hinter sich verspürte. Wie als hätte diese gewusst, entdeckt worden zu sein, räusperte sich der Anwesende.
"Entspricht der Ball nicht Ihren Wünschen?", fragte sie eine ruhige männliche Stimme, die es gewohnt schien, dass man ihr ohne Wiederrede befolgte.
Kali drehte sich um und musterte den Mann, der nicht weit von ihr stand. Beim Anblick der prachtvollen Gewänder, die die der restlichen Ballanwesenden übertraf schmunzelte sie leicht. Doch dann entdeckte sie die Krone auf dessen Haupt. Verwundert zog sie eine Augenbraue hoch.
"Oh, selbstverständlich, Monsieur! Ich benötigte nur einen kleinen Ausflug in die frische Luft, wie Sie ebenfalls, nehme ich an...?"
Mit verschränkten Armen betrachtete er sie eine Weile, die ihr wie eine halbe Ewigkeit vorkam, dann endlich schlich sich ein Lächeln auf seine Lippen.
"Zum Teil. Mir ging es ebenfalls darum, einen Moment alleine zu sein.", antwortete er schließlich, ohne jedoch seinen intensiven Blick zu lösen. "Wie kommt es, dass ich Ihnen noch nie begegnet bin und Sie nun auf einmal auf meinem Anwesen auftauchen, wie selbstverständlich? mhh..." Nachdenklich ging er ein Paar Schritte auf sie zu.
"Vielleicht, kennen Sie mich wirklich nicht ... und eingeladen habe ich mich selber ", antwortete sie mit einem kecken Lächeln. Sie würde ja jetzt sehen, wie viel Humor, der König von Frankreich besaß, dachte sie.


                                 

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