Dienstag, 7. Februar 2012

Fluch - 1

Die Protagonistin dieser kleinen Geschichte basiert auf einem meiner Charas, die leider nicht mehr in Benutzung sind...drum habe ich entschlossen ihre Erlebnisse als kleine Story zu verfassen, dies hier ist nicht unbedingt der Anfang, es wird irgendwann, wenn ich Zeit habe eine Vorgeschichte dazukommen ;)


Unheimliche Stille drückte auf sie nieder, die einzigen Geräusche waren ihr eigener Herzschlag, welcher ihr selber viel zu laut vorkam, und die regelmäßigen Atemzüge des Mannes neben ihr. Ich begehe gerade den größten Fehler meines Lebens. Das wird doch sowieso nicht funktionieren, denn Den Teufel persönlich kann man nicht hintergehen... Diese Gedanken schwirrten nun schon seit Stunden in ihrem Kopf, während sie darauf wartete dass er endlich einschlief. Endlich war dies der Fall, doch noch immer schaffte sie es nicht ihren Plan in die Tat umzusetzen. Stattdessen lag sie dort und betrachtete die markanten Gesichtszüge ihres Gefährten, welche selbst im Schlaf nicht viel ihrer Bedrohlichkeit einbüßten. Jetzt oder nie...so eine Chance wird sich mir sicher nicht mehr ergeben, und wie soll ich die nächsten Jahre in Knechtschaft mit dem Gedanken leben, es hätte alles diese eine Nacht ein Ende nehmen können? Als sie so über die Ausmaße der falschen Entscheidung nachdachte, merkte sie endlich wie leichtsinnig es wäre jetzt aufzugeben und wie ein verängstigter Hund den Schwanz einzuziehen. Behutsam, um ihn nicht zu wecken, befreite sie sich aus seinen Armen, die für ihren Geschmack viel zu besitzergreifend um ihre Taille gelegen hatten. Es dauerte nich lange, bis sie ihre auf dem Boden verstreuten Klamotten wiederfand und ihren zarten weiblichen Körper in einem nachtblauen Kleid verborgen hatte. Als letztes befestigte sie noch einen kunstvoll aber dennoch schlicht verzierten Dolch an ihrem Gürtel.
Mit in die Hüfte gestemmten Händen ließ sie ihren Blick über die Einrichtung des Kommandantenzeltes schweifen. In einer Ecke stand ein Schreibtisch, beladen mit Karten und Pergamenten, an den wänden ringsum reihten sich ein Bücherregal neben das andere und neben dem breiten Bett befand sich eine große Truhe, in der er Klamotten aufbewahrte. Was ihr am meisten ins Auge stoch waren die vielen kleinen Statuen in den Regalen, sowie Phiolen mit allen möglichen Flüssigkeiten. Was um Luzifers Namen will er mit all diesem Kram in einem Kriegslager? Verwirrt schüttelte sie den Kopf und ging auf eines der Regale zu, um einen genaueren Blick auf die Gegenstände dort werfen zu können. Irgendwo hier muss es doch sein, soviel konnte ich gestern in Erfahrung bringen... So sehr sie auch suchte, konnte sie das Gesuchte einfach nicht ausfindig machen. Enttäuscht und gleichzeitig wütend schloss sie wieder die Kleidertruhe, die sie soeben durchwühlt hatte und ließ sich auf dessen Deckel nieder. Mit den Ellbogen auf die Knie gestützt starrt sie auf den Teppich unterm Schreibtisch, dessen Stickereien ihren Blick wie magisch anzogen und noch während sie so gebannt darauf starrte begannen die Formen und Farben sich zu drehen und ineinander zu verlaufen, immer schneller, bis es den Augen schmerzte dem Vorgang weiter zu folgen. Dann, so plötzlich wie es anfing, erstarrten die Stickereien wieder. Das Bild das entstanden war ähnelte in keinerlei Hinsicht mehr dem ursprünglichen Teppich. Wie unter Trance stand sie auf und ging vorsichtig näher, bis sie direkt davor stand. Scharf zieht sie die Luft ein und stolpert einen Schritt nach hinten, wodurch sie beinahe eine der Statuen umgeschmissen hätte. Abgründiges  Grauen erfasste sie, während der Sinn des Bildnisses in ihr einsickerte, und es kostete sie große Mühe kein Geräusch des Schocks von sich zu geben, welches den Schlafenden hätte wecken können.  denn was ihr entgegenblickte war das grauenhaft verzerrte Gesicht eines Kindes, dessen Herz soeben mit Hilfe eines Dolches, von einer schattenhaften Gestalt entrissen wird...einer Gestalt, deren blutverschmierten, hämisch grinsenden Gesichtszüge ihr nur all zu bekannt waren ... sie starrte in ihre eigenen eisblauen Augen ...


                                               

1 Kommentar:

  1. Wundervoll geschrieben und soooo schön spannend! :D
    Weiterschreiben! <3

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